Jan Žižka wurde im Dorf Trocnov geboren. Eine alte Legende besagt, dass der berühmte Hussitenheerführer unter einer Eiche geboren wurde, wo seine Mutter Schutz vor Sturm fand. Das 15 Meter hohe Žižka-Granitdenkmal wurde vom berühmten Bildhauer Josef Malejovský geschaffen und bildet das Wahrzeichen des ganzen Komplexes in Trocnov, in dem sich noch folgende Objekte befinden: das Museumgebäude, das in den Räumen des ehemaligen Meierhofes des Klosters Borovany errichtet wurde, Reste von zwei Höfen, der Gedenkstein, vier Teiche (Horní und Dolní Teich, Grandlový Teich und Teich Žižkovec), das Hegerhaus und der Parkplatz.
Nach archäologischer Forschung und Rekonstruktion einiger Objekte wurde der Trocnover Komplex 1960 für die breite Öffentlichkeit zugänglich gemacht und ist seit 1978 als Nationales Kulturdenkmal denkmalgeschützt.
Der ganze Komplex ist für Gruppen- oder Familientouristik sehr geeignet. Er ist am besten mit dem Auto erreichbar, es gibt auch Bus- und Zugverbindungen nach Trocnov, das in der Nähe des Denkmals liegt.
Das Museum und seine Ausstellung
Im Jahre 2015 wurde in der Nähe des restaurierten Žižka-Denkmals eine neue interaktive Multimedia-Ausstellung errichtet. Sie informiert über das Leben des Hussitenheerführers Jan Žižka sowie die Hussitenbewegung und ihrem Einfluss in Bayern. Fünf Museumsräume bieten eine Reihe von interessanten Exponaten, Informationsständen mit Bildungsprogrammen und interaktiven, mit diesem historischen Zeitraum zusammenhängenden Spielen, an. Weiter umfasst die Ausstellung einen Film über das Leben des Jan Žižka, das Modell seines Schädels, seine verschiedenen Darstellungen, das Taufbecken aus der Kirche St. Martin, die sich im Dorf Střížov befindet, und diverse weitere archäologische Entdeckungen. Es gibt auch eine Kinderecke, in der sich Kinder in historische Kostüme kleiden können. Die Ausstellung wurde vom Professor Peter Čornej, dem führenden tschechischen Experten für das Mittelalter und Hussitentum sowie Autor zahlreicher wissenschaftlicher und populärer Publikationen, gestaltet.
Naturlehrpfad
Der Trocnover Komplex umfasst auch einen Naturlehrpfad mit zehn Informationstafeln. Er ist etwa 4 km lang. Jede dieser Informationstafeln hat einen QR-Code, der viele Multimedia - Informationen über die Geschichte des Dorfes Trocnov und der Hussitenbewegung zeigt. Der Pfad führt vom Parkplatz, der sich vor dem Museumgebäude befindet, zu Fundamenten des Žižka-Hofes, weiter entlang der Wiese am Rande des Waldes, zum Žizka-Denkmal und zum Ort, wo er angeblich geboren wurde. Heute steht auf dieser Stelle ein Gedenkstein. Darüber hinaus führt der Weg durch den Wald und um die Teiche mit natürlichen Biotopen, die für diese Gegend charakteristisch sind. Eine Informationstafel befindet sich in der Nähe vom Mikša-Hof und eine andere beim Damm des Teichs Horní. Der Lehrpfad endet auf dem Parkplatz vor dem Museum.
10 Informationstafeln bieten folgende Themen an:
- Wichtige Meilensteine der Hussitenbewegung in der tschechischen und deutschen Geschichte
- Denkmal „Jan Žižka von Trocnov"
- Žižka-Hof
- Hussitische Kriegsfahrten nach Bayern und Österreich und eine Sage über die Deggendorfer Knödel
- Monument des Jan Žižka von Trocnov
- Gedenkstein
- Berühmte hussitische Heerführer und ihre Schlachten
- Hussitentum im Ausland, Mikša-Hof
- Bedeutung der Hussitenbewegung
- Hussitische Krieger und ihre Waffen
Jan Žižka von Trocnov
Das Geburtsjahr von Jan Žižka wird auf das Jahr 1360 datiert. Ursprünglich Mitglied des Landadels hatte er Ende des 14. Jahrhunderts weder in Trocnov, noch in der Umgebung ein Vermögen. Anfang des 15. Jahrhunderts wurde er Mitglied einer bewaffneten Gruppe von Wegelagerern. Nach der Begnadigung vom König Wenzel IV. trat er den Truppen bei, die in den Baltischen Staaten gegen den Deutschen Ritterorden kämpften. Schließlich wurde er Mitglied der königlichen Garde in Prag. Die Ideen von Jan Hus, dem brillanten Prediger in der Prager Bethlehemskapelle, sprachen auch Žižka an. 1419 wurde er zu einem furchtlosen Gottesstreiter. Dank seinem militärischen Talent und der Fähigkeit zur Improvisation verlor er nie eine militärische Auseinandersetzung. Er starb während eines Feldzugs in der Nähe von Přibyslav im Oktober 1424.
Die Hussitenbewegung
Die Hussitenbewegung wurde eine lange Zeit als die berühmteste Periode der tschechischen Geschichte betrachtet. Nach der Hinrichtung von Jan Hus 1415 in Konstanz gewann die Bewegung immer mehr am Einfluß in Ländern des Böhmischen Königreichs. Später unternahmen die Hussitentruppen Kriegsfahrten in die Nachbarländer (nach Deutschland, Österreich, Polen und in der Slowakei). Nach der entscheidenden Schlacht bei Lipany im Jahre 1434 endet die Kriegszeit, die Bewohner der böhmischen Länder durften Utraquismus bekennen. Später inspirierte das Vermächtnis von Jan Hus die deutsche Reformbewegung, die von Martin Luther (1483-1546) ausging.
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Denkmal Jan Žižka von Trocnov
313 12 Borovany, Tel.: + 420 391 001 519, während der Saison: 727 822 571 , E-Mail: mailto:propagace@muzeumcb.cz
Web: http://www.muzeumcb.cz/navstivte-nas/pobocky/pamatnik-jana-zizky-z-trocnova/
Eintritt: 40 CZK, Ermäßigt: 20 CZK, Familie: 60 CZK