Offizielle Webseite der Stadt: www.mustribro.cz
Die Lehre von Jan Hus fand in der Stadt zunächst keine Anhänger. 1421 wollten die Hussiten Mies gewaltsam besetzen und die Bürger über ihre Wahrheit überzeugen. Erst 1426 besetzten sie Mies. Weil es für die katholische Seite eine große Gefahr war, zogen die Kreuzritter zur Stadt, um sie wieder zum Bund der katholischen Städte anzuschließen. Die Stadt eroberten sie letzendlich doch nicht.
Zur Besetzung von Stříbro durch die Hussiten kam es erst 1426. Die katholischen Städte und Adel in der Umgebung sahen im hussitischen Stříbro eine große Gefahr für die ganze Region. Deshalb zogen im Juli 1427 Kreuzritter zur Stadt, mit der Absicht, Stříbro zum Verbund der katholischen Städte zurückzuführen. Die Verteidiger wehrten sich jedoch heldenhaft. Am 3. August erreichten die von Prokop Holý geführten hussitischen Heere die Stadt. Die Kreuzritter stellten sich den Kelchnern jedoch nicht, wichen verwirrt in Richtung Tachov, wo sie schließlich am 11. August durch die Hussiten auseinandergetrieben wurden. 1437 wurde Stříbro wieder königliche Stadt.
Jakoubek von Stříbro
Der berühmte Landsmann aus Stříbro - Magister Jakoubek, einer der Protagonisten der tschechischen Reformbewegung, wurde um 1370 im Dorf Vítkov, heute Víchov, geboren. Mit fünf Jahren kam er zu den Minoriten nach Stříbro. Er wurde später zum Studium nach Prag geschickt und war hier Mitschüler von Jan Hus. In dieser Zeit erkannte er Doktrinen von Milic, Matej von Janov und Viklief an. Seit 1399 hielt er Vorlesungen an der Universität, 1402 wurde er zum Priester geweiht. 1412 wurde er zum Verwalter der Bethlehemskapelle. In dieser Zeit steht er an der Spitze des bürgerlichen Flügels der Hussitenbewegung. Er beteiligte sich auch an der Ausarbeitung der Vier Prager Artikel, dem Revolutionsprogramm der Hussiten. Jakoubek bemühte sich, die verschiedenen Hussitenfraktionen zu einigen. Sein Verdienst war es, dass die Bewegung stark und schlagkräftig wurde. Er starb am 9. August 1429 in Prag und wurde vor der Bethlehemskapelle begraben.