Offizielle Webseite der Stadt: http://www.taborcz.eu/
Offizielles Facebook: https://www.visittabor.eu/
Die ehemalige Přemisliden-Stadt wurde 1420 wegen ihrer günstigen strategischen Lage von Hussiten aus Ústí zu einer schier uneinnehmbaren Festung mit dem biblischen Namen „Tábor" ausgebaut. Der Versuch, hier eine egalitäre Kommune zu schaffen, scheiterte. Doch entwickelten sich die Taboriten unter der militärischen Führung von Jan Žižka und Prokop des Großen mit ihren Feldheeren und einem radikalen hussitischen Städtebund zur entscheidenden Machtkomponente in den Hussitenkriegen, ja, sie wurden durch ihre siegreichen „herrlichen Kriegsfahrten" zum Schrecken Europas.
Nach Lipany kam es bald zum Ausgleich mit Kaiser Sigismund, und Tábor wurde königliche Stadt.
Hussitenmuseum, Denkmäler und die bekannten jährlichen Taborer Begegnungen halten die Erinnerung an dieses Zentrum des Hussitismus bis heute wach.
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Das Hussitentum -
Die aus der Lehre des Kirchenreformators Jan Hus stammende Bewegung war eine der kompliziertesten Perioden der europäischen Geschichte, die durch die Bemühung gekennzeichnet war, nicht nur das Christentum, sondern auch die Gesellschaftsordnung im Einklang mit den christlich-ethischen Werten zu reformieren.
Hussitisches Tábor
Im Jahr 1420 gründeten die Hussiten eine Burganlage auf dem Berg Tábor als ihr Machtzentrum. In die früher verlassene Přemyslidenstadt begann wieder Leben einzukehren. Nach Tábor kamen damals viele radikal denkende Hussitenanhänger, hier erwarteten sie die Wiederkunft des Erlösers, und zwar in einer Zeit, als sich die mittelalterliche Christenwelt in einer tiefen Krise befand. Sie hörten hier über Ideen von der Gleicheit aller Menschen, von gemeinsamem Besitz oder sogar von der Nutzlosigkeit materiellen Eigentums. Solche Ideale entfernten sich jedoch bald, wie nicht anders zu erwarten, von der Alltagsrealität. Ihre Bekenner wurden aus der Táborer Gemeinde zumeist vertrieben und zuletzt in einem Bruderkrieg aufgerieben.
Gegen Ende der Hussitenzeit zählte die Stadt über 600 Häuser mit etwa 3 000 Einwohnern. Außerdem stand Tábor an der Spitze eines mächtigen, in der Größe schwankenden Bundes von Städten und Festungen, der außer Südwestböhmen auch einige Gebiete Mährens und Schlesiens beherrschte. Die Schlacht bei Lipany 1434 versetzte der „Táborer Republik" den ersten Schlag. Die Stadt versöhnte sich mit ihrem Todfeind Sigismund, den sie als König anerkannte. Dafür erhielt sie 1437 vom Herrscher eine Urkunde, in der die Gemeinde zur Königsstadt mit allen Rechten und Privilegien nach dem Muster der Prager Altstadt erklärt wurde. Im Laufe der 40er Jahre des 15. Jahrhunderts kam es zuletzt zum endgültigen Zerfall des Táborer Städte-Bundes.