Offizielle Webseite der Stadt: www.zlutice.cz
Im Jahre 1415 endete in Luditz die Herrschaft der Herren zu Rýzmburk und der neue Besitzer von Luditz wurde Heinrich zu Elsterberg und Plan. Aber es kam schon bald zum Ausbruch der hussitischen Revolutionsbewegung. Luditzer Bürger waren in der Meinung geteilt, ähnlich wie die Bürger im ganzen Land. Es war aber die Ansicht des Herrn bestimmend und die war eindeutig gegen die Utraquisten.
Die von beiden Seiten angegriffene Stadt
Im Frühling 1421 nahm Jan Žižka Žlutice für kurze Zeit und ohne große Bemühung in Besitz. Die Hussitentruppen sind bald weitergezogen und Heinrich von Elsterberg und Plan nahm wieder im September 1421, mit Unterstützung der Heerschar des zweiten Kreuzzuges, die Stadt in Besitz.
Im November des gleichen Jahres zogen sich die Hussiten von der Burg Krasíkov zurück, wohin sie Hilfe für die Hussitenbesatzung, die von den Pilsnern belagert war, brachten. Ihr Angriff wurde diesmal von den Bewohnern zurückgeschlagen und sie suchten Rettung in dem uralten Verteidigungsgemäuer auf dem Gipfel des unweit gelegenen Berges Vladarsch. Drei Tage widerstanden sie der Überzahl des Pilsner Landsfriedes. Schlechtes Wetter und Hunger zwangen sie zum Rückzug. Die Hussitentruppen durchbrachen die Belagerung und zogen nach Saaz ab.
Zu Ostern des Jahres 1422 eroberten die Prager Utraquisten Žlutice. Sie plünderten die Stadt, aber sie besetzten sie nicht. Sie ermordeten eine Menge Einwohner, brannten Häuser ab und stritten über den Raub untereinander. Über 70 von ihnen waren tödlich verletzt, eine Menge Verwunderter wurden von Bauern zurück nach Prag gebracht.
Der Wiederaufbau der Stadt
Er dauerte fast 2 Jahre. 1426 starb Heinrich und der Besitz ging auf seine verwitwete Ehefrau, Margarete von Stemberg und Plan über.
Žlutice kam in die Interessensphäre des utraquistischen Herrn Jakoubek Bílinský von Vřesovice, der schon vor dem Tod von Jan Žižka 1424 zu den wichtigsten Hauptmännern gehörte. Er nutzte die Hussitenbewegung zur aggressiven Besitzeroberung im ostwestlichen Gebiet Böhmens. Es war deshalb Zufall, dass er schon 1426 das strategisch günstig liegende Žlutice überfiel. Die Stadt eroberte er durch einen überraschenden Überfall und belegte sie mit seiner Besatzungstruppe.
Die Armee des dritten Kreuzzugs war ihm überlegen, so verließ Jakoubek 1427 die Stadt kampflos und überließ sie zeitweilig dem Herrn Aleš von Sternberg und Holíč, wahrscheinlich dem Bruder der rechtlmäßigen Eigentümerin Margarite. Nach der Vertreibung der Kreuzritter aus Böhmen kam Jakoubek von Vřesovice wieder zurück nach Žlutice und belegte die Stadt mit seinen Truppen. Bis 1428 führten Margarete und Aleš mit allen rechtlichen und militärischen Mitteln den Kampf gegen Jakoubek. Die Bemühung war zwecklos und so verkaufte Markete Žlutice 1428 dem Jakoubek.
Jakoubek von Vřesovice machte Žlutice zum Zentrum seiner Eroberungen in die nahe und weitere Umgebung. Gewaltsam gewann er Buchau, Engelhaus, Schlakenwert, er attackierte die Gebiete Eger und Elbogen, er brlagerte die Burg Elbogen und griff die Burg Theusing an. Zur Verteidigung der Stadt Žlutice erbaute er die Burg Nevděk und baute das Fort Mazanec zur Burg um. Jakoubek verstarb um 1460.
Luditzer (Žluticer) Gesangbuch
1537 verkauften Jakoubeks Nachfolger Žlutice den Herren von Plauen. Diese unterstützten finanziell die Bewohner bei der Anfertigung eines der schönsten illuminierten Gesangbücher des 16. Jahrhunderts – des Luditzer (Žluticer) Gesangbuches.